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Holz ist klimapositiv, verkürzt die Bauzeit, macht Gebäude flexibler, ist recyclebar und sorgt für ein gutes Raumklima. Dass die Holzhybrid-Bauweise bei Investoren, Entwicklern und Mietern heute immer öfter in Betracht gezogen wird: wunderbar!

Aber ab wann gilt ein Gebäude eigentlich als Holz-Hybrid?

Soviel vorab: Es gibt dazu bisher keine verbindliche Regel. Aber unsere Behauptung:
 
„Bei einem Holz-Hybrid-Bau sollen Stahlbeton- und Holzkonstruktionen kombiniert und jedes Material entsprechend seiner Stärken eingesetzt werden.“
 
Die Untergeschosse sowie die gesamten Treppenhaus- und Aufzugskerne müssen aufgrund der Feuchtigkeit des Erdreichs und aus Brandschutzgründen bei jedem Gebäude in Massivbauweise errichtet werden. Aber damit hat der Baustoff eigentlich seinen Dienst getan. Ab hier ist es eine Frage der Architektur, der Konzeption und der Authentizität, wieviel Holz zum Einsatz kommt.

Bei unserem Projekt KISS werden auf einer oberirdischen Bruttogeschossfläche von rd. 12.500 m² mehr als 3.300 m³ Holz (Fichtenholz als Brett-/Schichtsperrholz, Konstruktionsvollholz o.ä.), verbaut. Das entspricht einem Verhältnis von 132 kg/m2 BGF (gegenüber rd. 1.250 kg Stahlbeton/m2 BGF bei einer „üblichen Massivbauweise“). Das Gesamtgewicht der tragenden Konstruktion beträgt in Holz-Hybridbauweise etwa 1.650 t statt 15.650 t in Stahlbeton-Massivbauweise und somit lediglich 11 %.

Die komplette Haupttragstruktur für die vertikale Lastabtragung der oberirdischen Geschosse ist ein Holzskelettbau bestehend aus Holzstützen aus Brettschichtholz in Fichte und Brettschichtholz- und Stahlträgern.

„Fun Fact: In Deutschland wächst pro Sekunde ca. 1 m³ Holz nach. Die Holzmenge für KISS ist somit in ca. 55 Minuten nachgewachsen..“

Auf den Trägern lagern Holzdecken in unterschiedlichen Ausführungen. In den meisten Bereichen handelt es sich um Hohlkastendecken (Lignatur) und Holz-Beton-Hybriddecken. In einigen wenigen Bereichen wird eine reine Brettsperrholzdecke verbaut. Eine Verbindung von Stahlbeton und BSP-Decke ist nur konstruktiv vorhanden – es handelt sich also nicht um eine klassische Holz-Beton-Verbunddecke: denken wir nur ans Recycling.

Außer für die Untergeschosse und die Erschließungskerne kommt bei KISS überhaupt kein Stahl-Beton zum Einsatz. Und dass die notwendige Bodenplatte aus Recycling-Beton gleichzeitig als Kollektor der Wärmepumpen dient, erwähnen wir nur am Rande.

Fun Fact: In Deutschland wächst pro Sekunde ca. 1 m³ Holz nach. Die Holzmenge für KISS ist somit in ca. 55 Minuten nachgewachsen.

Also, was sagen Sie? Ab wann ist Hybrid Holz-Hybrid?