Das Bayerische Rote Kreuz konzentriert die bisher über das Stadtgebiet verstreuten Einheiten aus Zivil- und Katastrophenschutz sowie Wohlfahrts- und Sozialarbeit und Blutspendedienst an einem Ort. Als Gebäudekomplex folgt der Micro-Campus Kiss allen individuellen Anforderungen seiner Mieter und formt ein funktionales Exoskelett für alle Aktivitäten der karitativen Landes-Organisation.
Kiss befindet sich in zweiter Reihe parallel zur Kistlerhofstraße 140 in Obersendling – in Gehweite zu S-Bahn und U-Bahn aber auch mit dem Rad ideal angebunden. Eine zweispurige Zufahrt öffnet die Anlage zum ruhigen begrünten Hof. Der Grundriss ist U-förmig mit unterschiedlich langen, leicht zueinander geknickten Schenkeln angelegt. Mit dem Erdgeschoss, drei Obergeschossen, zwei zurückspringenden Staffelgeschossen und drei Untergeschossen entstehen insgesamt 26.000 m2 Raum für unterschiedlichste Aufgaben. Besonders sensible Bereiche mit hohen hygienischen Anforderungen, konzentriertem Besucherverkehr oder die medizinischen Labore sind detailliert nach den jeweiligen Herausforderungen geplant und unter einem Dach umgesetzt. Im ersten UG mit einer Raumhöhe von über vier Metern befindet sich Münchens größte Fläche für Rettungsfahrzeuge. Im Erdgeschoss ist eine 2-stufige Waschanlage zur Reinigung und Desinfektion von Rettungsfahrzeugen untergebracht. Büros, Schulungs- und Aufenthalts-räume, eine Kantine und intensiv begrünte und als Erholungsfläche nutzbare Dachflächen komplettieren das Raumprogramm. An der Fassade seilt sich die Bergwacht beim Training ab.
Zu den zentralen Bestandteilen des Projektes zählen die effiziente und wirtschaftliche Architektur und sein ausgeprägtes Umwelt-bewusstsein.
Die zweispurige Zugfahrt wird von einem vertikalen Garten und einer Photovoltaik-Wand gesäumt.
Sämtliche der Sonne zugewandten Flächen der Gebäudehülle, Dach- und Außenbereiche sind mit großflächigen Photovoltaikanlagen ausgestattet. Bereits in der Bauphase sorgen Mixed-in-Place-Wände für einen reduzierten Logistikaufwand und die Stahlbeton-Bodenplatte ist mittels Bauteilaktivierung als Kollektor einer der zwei installierten Wärmepumpen konstruiert – wobei Recycling-Beton zum Einsatz kommt. Als Holz-Hybrid-Bau erreicht Kiss in seiner Konfiguration eine hervorragende CO2-Bilanz mit minimalem Energieverbrauch und erfüllt die Anforderungen maßgebender Stellen.
Im Inneren erzeugen hohe Räume mit großen Fensteröffnungen, vorspringenden Stützen und unbehandelten Holz- und Betonoberflächen charaktervolle Raumsituationen. Ein ausgeklügeltes Lüftungskonzept unterstützt die natürliche Luftzirkulation. Speziell für dieses Bauvorhaben entwickelte Heiz-Kühl-Akustik- und Lichtsegel setzen im Zusammenspiel mit dem nach ökologischen Prinzipien ausgerichteten Ausbaukonzept neue Maßstäbe hinsichtlich Design, Effizienz und Identität. Holzständerwände als „grüne Wände“ oder mit Lehmoberflächen sorgen für höchsten Komfort und flexible Grundrisse ermöglichen individuelle Nutzungsszenarien jenseits des Standards.
Kiss ist eine maßgeschneiderte Lösung für einen anspruchsvollen Mieter. Kiss ist drittverwendungsfähig und flexibel. Kiss ist für Heute gedacht und mit Blick auf Morgen geplant. Ein Plus für Obersendling.
Projektdetails
Mixed-in-Place-Wand und Bodenplatte
Tiefbau; Erd-Beton mit Bauteilaktivierung
Holz-Hybrid-Konstruktion
demontier- und recycelbar
Niedrigenergie Klimatechnik
Heizung/Kühlung durch drei reversible Wärmepumpen
Photovoltaik-Anlage
auf mehr als 3.200 m2 Fläche
Recycling-Batteriespeicher
Methanolspeicher in Planung
Regenwassernutzung
für Außenanlagen und Dachbegrünung
Status
Das Projekt KISS befindet sich in Entwicklung. Die 17 Meter tiefe Baugrube ist längst bestellt und auch die Bodenplatte mit Bauteilaktivierung verlegt. Am 16.06.2023 wurde feierliche Grundsteinlegung gefeiert. Mit dem Bayerischen Roten Kreuz und einzelnen Einheiten ist das Projekt KISS bereits langfristig und bis auf wenige Flächen vermietet.